Donnerstag, 26. Juli 2007

Von den Lofoten via Nordkapp zum Weihnachtsmann in Finnland

Tut mir leid, dass ich so lange nichts von mir habe hören lassen, aber - wie nichts anders zu erwarten war - hatte ich im Norden Norwegens einige Schwierigkeiten online zu gehen. Nun bin ich jedoch bereits in Finnland und hier sieht es wieder deutlich besser aus in Sachen Internetzugang. Macht euch also nun gefasst auf ein gewaltiges Update der letzten Tage und Wochen:

Von Trondheim aus ging es per Nachtug nach Bodø, von wo aus ich mit der Fähre zu den Lofoten übersetzte. Mein Ziel war das kleine Fischerdorf Å (wohl der kürzeste Ortname der Welt!) am Westende der Inselgruppe.




Zum Baden war es mir dann doch ein wenig zu kalt, aber zum Wandern waren die Bedingungen perfekt. So machte ich mich an meinem zweiten Tag gleich auf den Weg zum Berg Munkebu, der oberhalb des Ortes Sørvågen liegt. Auf dem Marsch zum Gipfel hatte ich eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Buchten und Bergseen unter mir:






Am nächsten Tag nahm ich an einem Angelausflug aufs offene Meer teil. Auf dem Kutter "Hellvåg" ging es in eine Meerenge vor den Lofoten, wo wir dann unsere Handangeln auswarfen:




Leider wollte bei mir nichts anbeissen, wodurch ich meine Aussteigerpläne vom bärtigen Inselfischer gleich wieder fallen liess. Immerhin hatten die anderen Teilnehmer so viele Fische an Land gezogen, dass am Ende sogar für mich ein herrliches Filet übrigblieb. Hier seht ihr Kapitän Morten beim Zerteilen des Fangs:




Nach drei Tagen in Å ging meine Reise dann weiter nach Svolvær, der grössten Gemeinde auf den Lofoten. Von dort aus trat ich meine zweite Hurtigrutenfahrt an Bord der "MS Nordnorge" an.






Kurz nachdem wir von Svolvær abgelgt hatten, bot sich bereits das erste Highlight auf der Reise zum Nordkapp: der enge Trollfjord. Ausserdem bekamen wir zu diesem Anlass eine spezielle "Trollsuppe" serviert, von der ich mir gleich drei (allerdgins kleine) Portionen schmecken liess.




Am Tag darauf machten wir einen kurzen Zwischenstopp in Tromsø, der nördlichsten Universitätsstadt der Welt. In den vier Stunden Landgang hatten wir mehr als genug Zeit, um dieses nette Städtchen zu erkunden.




Da mich die Ereignisse der letzten Tage derart geschlaucht hatten, gönnte ich mir an Bord dann eine kleine Erholdung, indem ich den Whirlpool auf Deck 6 unter Beschlag nahm. Für alle weiblichen Fans (und besonders für Mitch!), hier nun ein seltener Schnappschuss mit mir in der Badehose:




Nach zwei Tagen auf See kamen wir endlich in Honningsvåg an, der nördlichsten Stadt Europas. Sie liegt nur knapp 30 Kilometer unterhalb des Nordkapps, was allerdings auch schon das einzig wirklich Erwähnenswerte über diese Ortschaft ist. Ich wurde jedoch herzlich aufgenommen bei Christian aus Deutschland, den ich über die CouchSurfing-Webseite kennengelernt hatte.






Noch am selben Abend nahm ich den Bus zum Nordkapp, doch schon vor meiner Ankunft bereute ich diese Entscheidung ein wenig. Das Wetter war nämlich unglaublich mies mit Regen, Nebel und Kälte. Doch glücklicherweise änderte sich dies kurz nach meiner Ankunft und so konnte ich sogar noch die Mitternachtssonne geniessen:




Nach gut zwei Monaten auf Achse hatte ich also endlich das Nordkapp ereicht, was natürlich mit einer Jubelpose gefeiert werden musste:




Zum Ausruhen blieb mir jedoch keine Zeit, da ich bereits am nächsten Morgen nach Finnland weiterreisen musste. Mein erster Stopp im "Land der tausend Seen" war Inari, wo ich es jedoch aufgrund der Heerscharen von Mücken nicht lange aushielt. Immerhin war die Landschaft sehr schön und meine kleine Holzhütte versprühte einigen rustikalen Charme:






Nach zwei Tagen in Inari ging es weiter nach Rovaniemi, wo (angeblich) der Weihnachtsmann wohnt und arbeitet. Auf der Bussffahrt lernte ich die beiden Belgier Frederik und Laurent (aus Brüssel) kennen. Gemeinsam mit Rainer (aus St. Gallen/Schhweiz), meinem Zimmergenossen in der Jugendherberge von Rovaniemi, gingen wir dann am Abend Billiardspielen:




In Rovaniemi gab es nicht sonderlich viel zu tun, ausser natürlich einem Besuch von "Santa Claus Village", welches genau auf dem Polarkreis liegt. Dort besuchten wir auch den Meister höchstpersönlich, durften jedoch keine Fotos von ihm machen.




So, nun seid ihr wieder halbwegs auf dem neuesten Stand. Viel Spass mit den Bildern!


Es verbleibt mit freundlichen Grüssen,

Mag. Martin

Freitag, 13. Juli 2007

Verlängerter Aufenthalt in Trondheim

Eigentlich wollte ich ja nur drei Tage in Trondheim bleiben, doch da ich keine billige Unterkunft in Bodø - meinem nächsten Reiseziel - finden konnte, habe ich kurzerhand noch zwei Tage drangehängt. Und ich bin mit dieser Entscheidung mehr als zufrieden, denn Bodø scheint eh nicht besonders aufregend zu sein, und so blieb mir mehr als genug Zeit, um Trondheim gründlich zu besichtigen.




Die Stadt verfügt über einige beeindurckende Bauten, wobei insbesondere die Kathedrale hervorsticht. In dieser werden übrigens auch die norwegischen Krönungszeremonien vorgenommen.




Vor allem die Fassade an der Vorderseite ist sehr sehenswert, wie die folgende Aufnahme beweist:




Vor dem Hafen der Stadt liegt die kleine Insel Munkholmen, zu der ich an einem wunderschönen Tag einen kurzen Abstecher machte. Auf der Insel war zwar leider nicht so viel los wie erwartet, aber für ein wenig Sonnenbaden war der Ort perfekt.




Mit ein Grund, warum es mir in Trondheim recht gut gefallen hat, war die Jugendherberge, in der ich insgesamt viermal übernachtet habe. Das riesige Haus wird von sehr freundlichen Uni-Studenten verwaltet und dient ansonsten als Veranstaltungsgebäude (für Konzerte, Parties etc.). Frühstück und Internet waren im günstigen Preis inkludiert, und viel mehr brauche ich eh nicht zum glücklich sein.




Einer der unzähligen Backpacker, die ich dort getroffen habe - unter anderem auch sieben (!) Österreicher -, war Fergal aus Cork/Irland. So wie ich, ist auch er solo in der Weltgeschichte unterwegs, was ihn von Beginn an sympatisch machte.




Noch heute werde ich Trondheim mit dem Nachtzug in Richtung Bodø verlassen, von wo ich dann morgen auf die Inselgruppe der Lofoten übersetzen werde. Hoffentlich ist das Wetter dort halbwegs gut, denn wie ich bisher auf Bildern gesehen habe, muss es sich dabei um ein traumhaftes Fleckchen Erde handeln.


Bleibt mir treu,

Martin

Dienstag, 10. Juli 2007

Lord of the Fjord

Nach meinem (mehr oder weniger ereignisreichen) Aufenthalt in Oslo machte ich mich auf den Weg an die Westküste Norwegens, nach Bergen. Schon die Zugfahrt dorthin war aufregend, da die Bahn auf dieser Strecke wunderschöne Landschaften passiert. Und in Bergen angekommen, setzte sich meine gute Laune auch gleich fort, da die Stadt wirklich unglaublich schön ist. Rund um die Stadt herum reihen sich sieben Hügel bzw. Berge, die zusammen mit dem Hafen eine idyllische Kulisse bieten.






Ein weiterer Grund warum es mir in Bergen so gut gefallen hat, war mit Sicherheit meine Unterkunft und die Leute, die ich dort kennengelernt habe. Die Crew der "Intermission" bestand aus sechs freundlichen Amerikanern, die mich gleich von Beginn an herzlich willkommen hiessen und sogar ausgiebig für mein leibliches Wohl sorgten. Neben Hamburgern und Hot Dogs bekam ich auch Waffeln und Eiscreme seviert. Was will man(n) mehr?

Hier ein Gruppenbild mit Will, Cynthia, mir, Emily, Heather, Lisa und Peter:




Da Bergen ein beliebter Startpunkt für Tagesausflüge zu den umliegenden Fjorden ist, entschloss ich mich, eine Tour zu Norwegens grösstem und tiefesten Fjord, dem Sognefjord, zu unternehmen. Die rund siebenstündige Rundfahrt war ein absolutes Highlight meiner bisherigen Reise, wie die folgenden Bilder beweisen werden.










Obwohl der Ausflug nicht ganz billig war (ca. 100 Euro), bereue ich meine Entscheidung trotzdem keineswegs. Schliesslich kommt man nicht alle Tage nach Norwegen und die Fjorde muss man einfach erlebt haben. Gleiches gilt übrigens für "Hurtigruten", jene Flotte von Küstendampfern, die tagtäglich von Bergen zum Nordkapp schippern. Da es zwischen Bergen und Trondheim keine direkte Zugverbindung gibt, kaufte ich mir ein Ticket auf der "MS Kong Harald" und begab mich auf eine zweitägige Reise entlang der Fjorde nach Norden.




Die Fahrt mit diesem Dampfer war sehr aufregend, vor allem deshalb, weil wir auch einen Abstecher zum Geirangerfjord unternahmen. Dieser Fjord zählt zurecht zu den schönsten im ganzen Land. Erneut bot sich mir eine fanszinierende Landschaft voller Berge, Schluchten und atemberaubender Wasserfälle. Die folgenden Impressionen sollen einen kleinen Einblick in die Welt der Fjorde geben, obwohl sie natürlich in natura noch um einiges beeindruckender sind.










Na, hat wer Lust auf Norwegen bekommen?


Bis zum nächsten Mal,

Martin

Donnerstag, 5. Juli 2007

North by Norway

Nachdem ich gut einen Monat in Schweden verbracht habe, bin ich nun in Norwegen gelandet. Der Weg hierher war jedoch alles andere als angenehm, musste ich doch auf meiner Reise von Kiruna (via Stockholm) nach Oslo 27 (!) Stunden im Zug bzw. in der Wartehalle verbringen. Am Ende war auch ich am Ende, doch wenigstens hatte ich die Mörderfahrt hinter mir.




Im Vergleich zu den anderen Metropolen, die ich bisher auf meiner Reise erlebt habe, ist Oslo, sowohl was die Grösse als auch die Sehenswürdigkeit betrifft, ein wenig bescheidener. Zwat hat die Stadt einen sehr schönen Hafen, einige interessante Museen und einen wunderschönen Park (Vigeland-Park), doch ansonsten gibt es nicht allzu viel zu sehen. Vielleicht machte Oslo aber auch deshalb keinen so guten Eindruck auf mich, weil das Wetter an allen Tagen ziemlich mies war.




Zu den Highlights der Stadt gehören zweifelsohne das Fram-Museum (über das gleichnamige Polarschiff) und das Kon-Tiki-Museum (über die Expeditionen Thor Heyrdahls), sowie der Vigeland-Park im Osten der Stadt. Dort hat der Bildhauer Gustav Vigeland rund 200 Skultpturen aufstellen lassen, was den Park mehr oder weniger zu einer Art Freiluftmuseum werden lässt.

Hier ein paar Impressionen aus diesem Park, der für mich das absolute Highlight in Oslo war:








Einmal machte ich auch einen Tagesausflug nach Fredrikstad im Süden Oslos, doch auch dieser Trip war nicht wirklich die Mühe wert. Die Altstadt und ihre Befestigungsmauer war recht imposant, aber ansonsten hat Fredrikstad auf mich keinen allzu grosen Eindruck gemacht.




Momentan befinde ich mich gerade in Bergen, der wahrscheinlich schönsten Stadt in ganz Norwegen. Morgen werde ich eine Schifffahrt zum grössten Fjord des Landes unternehmen. Ihr dürft schon mal auf die Bilder gespannt sein...


MfG,
Martin