Mittwoch, 23. September 2015

Auferstanden aus Ruinen

Die rund vierstündige Autofahrt von Blenheim nach Christchurch war ein Traum: links das Meer und rechts die Berge. Ich musste echt aufpassen, dass ich mich durch die schöne Landschaft nicht zu sehr vom Fahren ablenken lasse.

Eine der schönsten Straßen, auf der ich je gefahren bin.

In Kaikoura habe ich einen Zwischenstopp eingelegt. Diese Touristenhochburg ist für ihre Seehund-Kolonien bekannt. Seehunde sind recht gesellig, wodurch man sie auch aus nächster Nähe betrachten kann. Streicheln sollte man sie aber nicht, denn anscheinend können sie ziemlich kräftig zubeißen. Schafe sind da um einiges ungefährlicher. Auf einem Bauernhof habe ich eine Vorführung in der hohen Kunst des Schafscherens besucht. In Neuseeland ist das fast schon eine eigene Sportart, mit Wettkämpfen und TV-Shows.

In Kaikoura erwischte ich einen traumhaft schönen (und warmen) Tag.

Ein junger Seehund macht Bekanntschaft mit dem "Mann von Welt", ...

... genauso wie dieses süße Lämmchen.

Beim Schafscheren sind geschickte Hände gefragt.

Christchurch wirkt leider ziemlich heruntergekommen. Das ist jedoch nicht die Schuld der Menschen hier, sondern die Auswirkung zweier verheerender Erdbeben aus den Jahren 2010 und 2011. Vor allem das Zentrum der Stadt gleicht einer einzigen Baustelle. Überall sind die Wiederaufbauarbeiten in Gange und Trümmer liegen immer noch herum. Obwohl das ein trauriges Gesamtbild abgibt, hat es auch Vorteile für die Stadt. Denn nun können gewisse Stadtteile komplett neu gestaltet werden, was zu einer Art Aufbruchsstimmung beiträgt.

Willkommen auf der größten Baustelle Neuseelands!

Die Kathedrale steht nur mehr zur Hälfte.

Jeder Aufbruch beginnt mit einem Abbruch.

Es gibt aber auch schöne Ecken, zum Beispiel im Botanischen Garten.

Christchurch verfügt auch über eine historische Straßenbahn.

Die Gegend um Christchurch ist recht idyllisch. Es gibt zahlreiche Hügel, schöne Strände und Buchten sowie die beeindruckende Weite der Canterbury-Ebene. Auch die Banks-Halbinsel im Osten kann sich sehen lassen.

Früher ein Vulkankrater, jetzt eine schöne Bucht.

In New Brighton führt ein 300 Meter langes Pier aufs Meer hinaus.

Zum Baden war es (leider immer noch) zu kalt.

Auf der Banks-Halbinsel dominieren Grün- und Blautöne.

Wie schon in Blenheim hatte ich in Christchurch eine kleine Unterkunft für mich alleine. Die Wohnung war nett eingerichtet und meine Gastgeber haben mich täglich mit einem Frühstück versorgt.

Das Haus meiner Gastgeber in Christchurch.

Meine kleine Wohnung befand sich hinter der Garage.

Simon und Erin haben mir viele Tipps für die weitere Reiseroute gegeben.

Wer damit gerechnet hat, dass nach B wie Blenheim und C wie Christchurch nun D wie Dunedin kommen muss, der hat nur fast recht. Zuvor mache ich nämlich noch einen kurzen Abstecher nach Lake Tekapo.

Und was das Quiz von vergangener Woche betrifft, so handelt es sich auf dem Foto tatsächlich um einen sogenannten "Weka" (deutsch: Wekaralle). Ein Kiwi wäre mir zwar lieber gewesen, aber tagsüber sind die einfach unauffindbar.

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Alle Fotos meiner Reise gibt es hier zu bewundern. Viel Spaß!

Dienstag, 15. September 2015

Marlborough Man

Meine erste Woche auf der Südinsel war fantastisch. Das Wetter war fast durchgehend gut und die Marlborough-Region hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Das Highlight war eine Wanderung auf dem Queen Charlotte Track. Eigentlich ist die Strecke 71 Kilometer lang und dauert daher mehrere Tage. Ich habe jedoch nur den ersten Teil absolviert, von Ship Cove nach Endeavour Inlet (rund 15 Kilometer). Zu Beginn war ich im Busch unterwegs und konnte daher die Landschaft um mich herum nicht so richtig genießen. Doch später hat sich der "Urwald" gelichtet und ich hatte einen freien Blick auf das Meer, die Buchten und die Berge.

In Ship Cove ging die Wanderung los.

Was für eine Aussicht!

Entlang der Strecke gab es auch zahlreiche Buchten.

Diese Rückenflosse ...

... gehörte einem der vielen Delfine, die uns auf dem Heimweg begleiteten.

Auf der Wanderung habe ich übrigens die folgende Kreatur getroffen. Quizfrage: Um welchen Vogel handelt es sich hier? Schreibt mir eure Antworten in den Kommentaren! Die Auflösung gibt es dann im nächsten Blog-Eintrag.



Meine Unterkunft in Blenheim war ausgezeichnet. Ich hatte eine eigene kleine Wohnung mit Kochnische, Fernseher und Badezimmer. Zuletzt war ich ja immer bei Familien untergebracht, daher hat es gut getan, wieder einmal ein wenig Privatsphäre zu haben. Blenheim ist zwar keine große Stadt, gilt aber als Hochburg der hiesigen Weinproduktion. Überall sind Weinreben zu sehen, auch wenn sie momentan keine Früchte tragen. Südlich der Stadt beginnen bereits die Neuseeländischen Alpen. Ein schöner Anblick für mich, nachdem ich im Norden nur selten schneebedeckte Berge gesehen habe.

In Blenheim ist der Frühling zumindest schon teilweise angekommen.

Die Schafe auf den umliegenden Hügeln haben den besten Blick auf die Stadt.

Das Meer ist auch nicht weit entfernt.

Mein kleines Reich während der vergangenen Woche.

Meine Gastgeber Debbie und Aaron mit ihrem Sohn Matthew.

Picton - wo ich vor einer Woche mit der Fähre angekommen bin - ist nur rund 20 Minuten von Blenheim entfernt. Das Örtchen besticht vor allem durch seine Lage und die vielen Aktivitäten, die man von dort in und um die Marlborough Sounds herum unternehmen kann. Ich habe das Museum der "Edwin Fox" besichtigt, dem einzigen noch erhaltenen Schiff, das vor über 150 Jahren Sträflinge von England nach Australien befördert hat.

Im Hafen von Picton gibt es nicht nur viele neue Boote, ...

... sondern auch ein sehr, sehr altes.

Gebaut wurde die "Edwin Fox" im Jahr 1853.

Morgen fahre ich weiter nach Christchurch. In Neuseelands zweitgrößter Stadt (nach Auckland) hat es vor einigen Jahren ein verheerendes Erdbeben gegeben. Ich bin schon gespannt, wie weit der Wiederaufbau fortgeschritten ist.

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Donnerstag, 10. September 2015

Kreuz und quer durch Neuseeland

Vom hohen Norden ging es wieder hinunter nach Tauranga zu den Clares. Wie schon bei meinem vorherigen Besuch durfte ich wieder bei ihnen wohnen und wurde erneut gut durchgefüttert. Da ich Tauranga ja schon bestens kenne, habe ich mich dieses Mal auf Ausflüge in der Umgebung konzentriert. An einem sonnigen Tag bin ich nach Karangahake Gorge gefahren. Das ist eine Schlucht, etwa eine Stunde nordwestlich von Tauranga, in der vor rund 120 Jahren Gold und Silber abgebaut wurden. Einige der alten Minen kann man zu Fuß erkunden, was ich natürlich auch getan habe.

Schon von der Straße hat man einen herrlichen Blick auf Karangahake Gorge.

Der Eingang zu einem alten Minenschacht.

Auf den Spuren der Goldgräber.

Spaghetti alla Martin (mit Garnelen).

Sowohl mir als auch den Clares hat es geschmeckt.

Nachdem ich mich von Kathrin, Micha und Jolin verabschiedet hatte, bin ich an die Ostküste gefahren. Gisborne ist die östlichste Stadt in Neuseeland und das Klima ist (ähnlich wie im etwas südlicher liegenden Napier) meistens recht mild. Gewohnt habe ich bei John und Stephanie - auf dem Papier zwei waschechte Kiwis. Bei meiner Ankunft habe ich dann erfahren, dass es sich eigentlich um Jean und Stéphanie handelt, zwei Franzosen aus der Bretagne, die aber schon seit mehr als zehn Jahren in Neuseeland leben. Ich habe mich gut mit ihnen verstanden und sie haben mir einige Tipps gegeben, was ich in der Gegend anschauen sollte.

Nachdem ich ja bereits das Nordkap besucht hatte, wollte ich unbedingt auch den östlichsten Punkt des Landes besichtigen. Also bin ich am nächsten Tag zum Ostkap gefahren. Die Fahrt dorthin hat knapp drei Stunden gedauert, wobei leider nur der Anfang und der Schluss sehenswert waren. Im Mittelteil herrschte leider gähnende Langeweile. Das Kap selbst war nicht so spektakulär wie das im Norden. Bis auf einen Leuchtturm gab es nichts zu sehen. Zudem war leider auch das Wetter nicht sehr einladend.

Unterwegs zum östlichsten Punkt von Neuseeland.

Schafe dürfen natürlich auch hier nicht fehlen.

Bis auf den Leuchtturm gab es am Kap jedoch nicht allzu viel zu sehen.

In Gisborne herrscht meistens gutes Wetter ...

... und die Strandpromenade ist dementsprechend gut besucht.

Meine Gastgeber John und Stephanie mit ihren Kindern Emma und Paul.

Von Gisborne aus ging es danach weiter in Richtung Süden. In Feilding habe ich noch einmal einen dreitägigen Zwischenstopp gemacht. Eigentlich wollte ich ja in Palmerston North übernachten, aber die Stadt genießt keinen allzu guten Ruf. John Cleese von den "Monty Pythons" hat einmal gesagt: "Wer sich umbringen möchte, aber nicht den Mut dazu hat, soll einfach Palmerston North besuchen. Danach klappt es bestimmt." Also habe ich mich für das benachbarte Feilding entschieden, das schon mehrere Male zu Neuseelands schönster Stadt gewählt worden ist. Dank meinen Gastgebern Josh und Hosanna habe ich mich dort auch richtig wohl gefühlt. Und im Gegensatz zu John Cleese hat mir sogar Palmerston North recht gut gefallen, vor allem das Rugby-Museum.

Feilding gilt zurecht als eine der schönsten Städte Neuseelands.

Viel los war hier aber nicht los.

Das Haus meiner Gastgeber ist bereits weihnachtlich geschmückt, ...

... denn Hosanna, Joshs Ehefrau, kommt von den Philippinnen und dort wird monatelang auf das große Fest hingefiebert.

Das Zentrum von Hamilton ist ganz nett.

Hier steht auch das Rugby-Museum.

Gestern war es dann endlich soweit: Mit der Fähre bin ich von Wellington nach Picton auf die Südinsel gefahren. Die Strecke ist atemberaubend und hat mich sehr an meine Reisen in Norwegen erinnert.

Mit dieser Fähre ging's auf die Südinsel.

Abschied von Wellington und damit von der Nordinsel.

Am Horizont sind bereits die schneebedeckten Berge der Südinsel erkennbar.

Auch unter Deck kann man die Fahrt genießen, ...

... das echte Spektakel spielt sich aber im Freien ab.

Herrliche Landschaften, wohin man auch blickt.

Die Fähre stammt übrigens aus Dänemark.

Fast wie auf dem Bodensee. ;-)

Nach etwas mehr als drei Stunden kamen wir in Picton an.

Die kommenden Tage werde ich in Blenheim verbringen, ein bisschen südlich von Picton. Bis zum nächsten Mal, wenn ich euch von meinen ersten Eindrücken auf der Südinsel erzähle.

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