Montag, 29. Juni 2015

Hamilton, eine willkommene Überraschung

Nach den sintflutartigen Regenfällen in Waitara war ich sehr froh, als ich im Herzen der Waikato-Region endlich wieder Sonnenschein genießen durfte. Ich habe mich für eine Woche in Hamilton eingenistet - einer größeren Stadt, die eigentlich für Touristen nicht viel zu bieten hat. Dennoch war mein Aufenthalt ein echtes Highlight, was zum einen am herrlichen Wetter und zum anderen an meiner großartigen Unterkunft lag.

Ich wohnte nämlich bei Siggi (kommt aus Ulm, lebt aber schon seit 30 Jahren in NZ) und Russell in ihrem "Strawbale House". Wie der Name schon vermuten lässt, ist ihr Haus tatsächlich aus Strohballen gebaut. Eine interessante Idee, die dazu noch super funktioniert, denn selten hatte ich bislang auf meiner Reise ein so gut isoliertes Zimmer. Die Strohballen sind mit einer Lehmschicht verputzt, aber an manchen Stellen hat Russell ein kleines Fenster offen gelassen, durch das man die Bausubstanz gut erkennen kann.

Das "Strawbale House" von Siggi und Russell.

An einigen Stellen im Haus sieht man die Bausubstanz.

Das Anwesen liegt am Stadtrand von Hamilton und verfügt sogar über einen eigenen Teich.

Meine beiden Gastgeber.

Hamilton als Stadt war (wie bereits erwähnt) nur mittelmäßig interessant. Es gibt zwar einen wunderschönen öffentlichen Garten und zahlreiche Shopping-Möglichkeiten, das war es dann aber auch schon. Die Stadt liegt - was für NZ sehr untypisch ist - weder an einem See noch am Meer und hat daher eher den Charakter einer Industriemetropole. Aus diesem Grund habe ich viel in der Umgebung unternommen, denn die hatte einiges zu bieten.

In den "Hamilton Gardens" gibt es Gärten aus verschiedenen Ländern zu bewundern.

Natürlich darf auch die Maori-Kultur nicht fehlen.

Warum habe ich wohl dieses Foto ausgewählt? ;-)

Hamilton hat den Charme eines großen Einkaufszentrums.

Der Waikato River, der längste Fluss des Landes, fließt durch die Stadt, aber keinen scheint das groß zu interessieren.

Mein erster Stopp war Raglan. Das ist DIE Surf-Hochburg des Landes und sie genießt auch einen internationalen Ruf. Der Ort selbst ist sehr klein und liegt an einer ruhigen Bucht, aber an den Strandabschnitten südwestlich von Raglan geht die Post ab. "Whale Bay" und "Manu Bay" sind echte Mekkas für Surfer. Zum Glück habe ich einen Tag erwischt, an dem die Wellen auch ordentlich hoch waren. So konnte ich die Surfer aus nächster Nähe beobachten. Meine eigenen Surf-Versuche kommen noch, versprochen! ;-)

Das Zentrum von Raglan ist recht ruhig, denn die Action spielt sich an der Küste ab.

Whale Bay: ein Traum für jeden Surfer.

Schon alleine das Zuschauen hat Spaß gemacht.

Raglan bietet atemberaubende Strandabschnitte.

Ein weiterer Ausflug führte mich nach Waitomo. "Wai" bedeutet Wasser und "tomo" ist das Loch. Das trifft es ganz gut, denn unter dem Ort erstreckt sich ein kilometerlanges Höhlensystem. Mit einer kleinen Gruppe machte ich mich auf den Weg unter die Erde. Ausgestattet mit Neoprenanzügen und Schwimmreifen wanderten bzw. schwammen wir durch die Höhle und sahen dabei vor allem tausende Glühwürmchen, die von der Decke hingen. Es war ein Riesenspaß, auch wenn der Anzug nur bedingt vor dem eiskalten Wasser geschützt hat.

Höhlenforscher bzw. Charlie's Angels unter sich.

Bizarre Formationen gab es in der Höhle gleich mehrfach zu sehen.

Auch an engen Stellen bewies der Xiberger seine Sportlichkeit.

Zum Abschluss meiner Hamilton-Woche habe ich noch das "Classics Muesum" besucht. Dabei handelt es sich um eine Ausstellung von Oldtimer-Fahrzeugen, die echt sehenswert ist. Obwohl ich mit meinem "Goldi" zufrieden bin, hätte ich ihn sofort gegen den einen oder anderen Klassiker eingetauscht.

Oldtimer soweit das Auge reicht.

Dieser wunderschöne Wagen war eindeutig mein Favorit.

Das "Amphicar" - halb Auto, halb Boot.

Seit gestern bin ich wieder in Tauranga bei Kathrin und ihrer Familie. Ich mache hier einen kurzen Zwischenstopp, bevor es dann am Mittwoch in den Norden weitergeht. Dort werde ich dann so lange bleiben, bis der Frühling das Land wieder einigermaßen aufgewärmt hat.

Wiedersehen mit den Clares.

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Sonntag, 21. Juni 2015

Taranaki oder "Wo der Vulkan die Küste küsste"

Als ich vor gut einer Woche in der Taranaki-Region angekommen bin, bot sich mir ein ungewohnter Anblick: Es schien nämlich die Sonne! Die ersten drei Tage hatten wir hier echt traumhaftes Wetter mit Temperaturen um die 15 Grad und kaum Wolken am Himmel. Ich habe daher jeden Tag einen Ausflug gemacht, denn bei Sonnenschein macht dieses Land natürlich noch mehr Spaß als sonst schon. ;-)

Zuerst bin ich den "Coastal Walkway" nach New Plymouth entlang gewandert. Dieser Küstenweg ist wirklich ein Highlight, denn es bieten sich an jeder Ecke großartige Anblicke.

Unterwegs auf dem "Coastal Walkway" nach New Plymouth.

Die "Rewa Rewa Bridge" kurz vor der Stadt.

New Plymouth liegt an der Westküste Neuseelands.

Am nächsten Tag machte ich mich auf zum Mount Taranki. Dieser Vulkan dominiert mit seinen 2.518 Metern das Landschaftsbild und hat aus diesem Grund auch der gesamten Region ihren Namen gegeben. Auf den Gipfel habe ich mich zwar nicht gewagt, aber auch am Fuße des Vulkans gibt es großartige Wanderwege. Und natürlich kann man auch dort das herrliche Panorama genießen.

Bei klarem Wetter ist der Mount Taranaki von der gesamten Region aus zu sehen.

Traumhaftes Wetter + traumhafte Wanderwege = traumhafter Ausflug.

Vom Vulkan bietet sich ein herrliches Panorama.

Beim Aufstieg kam ich ordentlich ins Schwitzen.

Den dritten Sonnentag verbrachte ich erneut in New Plymouth, der größten Stadt in Taranaki. Dort habe ich den Pukekura Park besucht, wo ich den wohl schönsten Fußballplatz meines Lebens gesehen habe. Im Anschluss ging es an den Back Beach, einen Strand mit fantastischen Wellen, Surfern und mächtigen Felsen. Zu guter Letzt bin ich auf den Paritutu Rock geklettert. Das ist ein rund 150 Meter hoher Felsen, der über der Stadt thront.

Der Fußballplatz im Pukukura Park ist ein wahrer Traum.

Der Paritutu Rock am Back Beach.

Von oben blickt man über die ganze Stadt.

So schön die ersten drei Tage hier waren, so schlecht war das Wetter am Ende der Woche. Es hat praktisch pausenlos geregnet, wodurch es teilweise zu Überschwemmungen kam und ich nicht viel unternehmen konnte. Ich habe daher ein ausgiebiges TV-Studium betrieben, denn zum ersten Mal auf dieser Reise hatte ich einen Fernseher in meinem Zimmer. Gewohnt habe ich übrigens in Waitara, einem kleinen Ort direkt am Meer. Mein Gastgeber Guy und seine Familie haben sich dort gut um mich gekümmert.

Mein Zimmer in Waitara hatte zwar keinen Meerblick, dafür zwei Surfboards direkt vor dem Fenster.

Mein eigener kleiner Küchenbereich. Man beachte die Werkzeuge an der Wand (nicht zum Kochen geeignet!).

Meine Gastgeber Tessa und Guy.

Der Waitara River schwoll nach drei Tagen Regenwetter zu einem echten Strom an.

Heute geht es weiter nach Hamilton. Im Internet habe ich gelesen, dass einige Highway-Abschnitte aufgrund von Überschwemmungen oder Erdrutschen gesperrt sind. Drückt mir die Daumen, dass ich ohne Probleme ans Ziel komme!

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Samstag, 13. Juni 2015

Eine Woche im Altersheim

Von Wellington ging meine Reise weiter nach Wanganui. Diese Stadt liegt am gleichnamigen Fluss, wobei sich der Whanganui schreibt. Einige Bewohner wollten vor Jahren die Schreibweise der Stadt ändern, doch es kam keine Mehrheit zustande. So existieren bis heute zwei verschiedene Schreibweisen, offiziell ist aber nach wie vor Wanganui.

Wanganui von oben.

Der Whanganui zählt zu den größten Flüssen in ganz Neuseeland.

Das Stadtzentrum wirkte aufgrund der Jahreszeit recht verschlafen.

Das "Virginia Lake Reserve" ist ein malerischer Ort im Nordwesten der Stadt.

Doch wie kam ich nun ins Altersheim? Nun, das ist schnell erklärt. Meine Unterkunft ist zwar jetzt ein nettes Hotel/Hostel, war aber bis vor einem Jahr noch eine "Seniorenresidenz", wie man so schön sagt. Eigentlich hatte ich nur ein einfaches Zimmer mit Gemeinschaftsklo und -bad gebucht, doch momentan ist hier wenig los und so erhielt ich ein kostenloses Upgrade in ein Zimmer mit Dusche und WC. Nach einem Monat, in dem ich ständig mit anderen Personen in einer Wohnung gelebt habe, fühlt sich echt gut an, wieder einmal etwas Privatsphäre zu haben. Außerdem ist Theo, der Hausherr des "Hikurangi Place", ein sehr sympatischer Kerl. Am Wochenende hat er mich sogar zum großen Rugby-Schlager nach New Plymouth mitgenommen.

Früher Altersheim, jetzt meine Unterkunft: "Hikurangi Place".

Großes Zimmer, großes Bett und ...

... mein eigenes Badezimmer!!!

In New Plymouth krachten die Hurricanes (in gelb) und die Chiefs aufeinander.

Mein Gastgeber Theo bot mir eine tollen Abschluss der Woche.

Wanganui ist nicht nur wegen dem Fluss bekannt, sondern auch wegen dem Whanganui-Nationalpark im Norden der Region. An einem der schönen Tage habe ich einen Ausflug dorthin unternommen. Der "Atene Skyline Track" hat mich dann rund fünf Stunden durch Buschlandschaften und Sandsteinhügel geführt. Die Wanderung hat Spaß gemacht, auch wenn der Boden an manchen Stellen ziemlich rutschig war und ich somit gut aufpassen musste, wo ich meine Schritte hinsetze.

Aufstieg zum "Atene Skyline Track".

Um diesen Hügel bin ich ringsherum gewandert.

Der Silberfarn - neben dem Kiwi DAS Symbol für Neuseeland.

Ein Schnappschuss am höchsten Punkt der Wanderung (572 Meter).

Heute werde ich Wanganui verlassen und in die Gegend von New Plymouth weiterreisen. Die liegt ungefähr zwei Stunden nordwestlich von hier, direkt an der Küste. Den nächsten Bericht bekommt ihr dann von dort. Bis dann dann!

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Samstag, 6. Juni 2015

Well, well, Wellington

Die U20-Fußball-Weltmeisterschaft hat mich (etwas verfrüht) in die Hauptstadt Neuseelands gelockt. Ursprünglich wollte ich Wellington erst dann einen Besuch abstatten, wenn ich von der Nord- zur Südinsel reise. Die Stadt ist nämlich das Tor zwischen den beiden großen Inseln. Apropos Tor: Österreichs Nachwuchskicker schlagen sich bei diesem Turnier ausgezeichnet. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Ghana gewannen die Burschen gegen Panama mit 2:1 und trennten sich torlos von Turnier-Favorit Argentinien. Somit stehen sie im Achtelfinale und spielen kommende Woche in Whangarei um den Einzug in die Runde der letzten Acht. Da ich vom ORF dankenswerterweise eine Presse-Akkreditierung für die WM bekommen habe, war ich bei allen drei Gruppenspielen live dabei. Bei der Gelegenheit habe ich natürlich auch meine ORF-Kollegen Alexander Roschanek (Kameramann aus Vorarlberg), Roland Hönig (Redakteur aus Wien) und Martin Lang (Redakteur aus Wien) getroffen.

Zum Auftakt traf Österreichs U20-Team auf Ghana.

Leider war das Westpac-Stadion in Wellington nicht immer so gut gefüllt wie auf diesem Bild.
 
Teamchef Andi Heraf beim Interview mit meinen ORF-Kollegen.
 
Ansonsten gibt es über Wellington leider nicht allzu viel Gutes zu berichten. Die Stadt ist zwar durchaus hübsch anzuschauen, aber wirklich viel Charme versprüht sie für meinen Geschmack nicht. Man muss aber fairerweise dazu sagen, dass dies sicher auch am schlechten Wetter liegt, das wir hier seit meiner Ankunft haben. Fast ständiger Regen und kräftiger Wind haben mir meinen Aufenthalt leider ziemlich versaut.

Der östliche Teil der Hafenpromenade.

Cuba Street ist DIE alternative Adresse in Wellington.

Die Hauptstadt Neuseelands ist natürlich auch der Sitz der Regierung.

Eine echtes Highlight waren dafür meine Gastgeber Oti und Ann Na. Bei diesem netten Pärchen habe ich mich von Beginn an sehr wohl gefühlt. Eine Woche lang wohnte ich in ihrem kleinen Haus und sie waren sehr gastfreundlich. Mit Oti, der übrigens ungarisch-rumänische Wurzeln hat, habe ich auch einen schönen Ausflug an den Makara Beach unternommen. Dort zeigte sich auch kurz die Sonne, was die Wanderung noch einmal besser machte.

Unterwegs auf den Hügeln oberhalb von Makara Beach.

Am Strand entlang ging es zurück.

Mein Zimmer in Wellingtons Vorort Tawa.

Oti und Ann Na waren tolle Gastgeber.

Nun geht's für mich wieder in den Norden Neuseelands, wo hoffentlich wärmeres und freundlicheres Wetter herrscht. Ich werde dieses Mal die Westküste entlang fahren. Erster Stopp wird Wanganui sein. Oder Whanganui. Aber das ist eine andere Geschichte...

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